In meinem ersten Blog möchte ich Dir erklären,
was Coaching ist,
wie es sich zu anderen Interventionen abgrenzt und
aus welchen Gründen Coaching sinnvoll ist.
Wenn Du den Begriff “Coach” googelst, erfährst Du schnell, dass Coach aus dem Englischen kommt und “Kutsche” bedeutet. Im Laufe des 19. Jahrhunderts verwendete man es auch für Tutoren von Studentengruppen oder im Sporttraining.
Zurück zum Kutscher: Er begleitet den Fahrgast von einem Ort auf seiner Reise zum nächsten; das Ziel bestimmt der Fahrgast, während der Kutscher sich um den geeigneten Weg kümmert.
Übertragen auf den Coach: Der Coach ist zuständig für den Prozessweg vom Ausgangspunkt bis zum möglichen Ziel; der Fahrgast, hier der Coachee, bestimmt das Ziel, denn nur er weiß, wohin er will.
Coaching bedeutet also eine Weg-Begleitung, mit dem Ziel, den Coachee bei seiner Weiterentwicklung und beim Erreichen seines eigenen Ziels zu unterstützen.
Dabei bedient sich der Coach verschiedener Fragetechniken und geeigneter Tools, um dem Coachee seine in ihm liegenden Fähigkeiten und Stärken bewusst zu machen, Ressourcen auszuschöpfen und so in kleinen Schritten zur Lösung zu kommen oder Lösungsansätze zu entwickeln.
Der Coach bleibt während des gesamten Prozesses neutral, nimmt keine Wertung vor, sondern widmet sich ausschließlich dem Coachee, seinem individuellen Umfeld und seinen persönlichen Sichtweisen.
Häufig wird Coaching gleichgesetzt oder gar verwechselt mit Beratung oder Therapie.
Dabei sind die Unterschiede deutlich, wenngleich sich alle Bereiche mit der Entwicklung von Persönlichkeiten befassen.
Ein Berater allerdings macht, nachdem er in einer Art Anamnese die Problemlage des Kunden aufgenommen hat, Lösungsvorschläge oder gibt Ratschläge, die umzusetzen sind.
Ein Therapeut hingegen arbeitet stärker ursachenorientiert, der Vergangenheit des Klienten zugewandt und findet hier Gründe für deren Verhalten oder die vorliegenden Probleme.
Der Coach dagegen sieht in der Ausrichtung auf die Zukunft, die Entwicklung von Lösungsansätzen und die Weiterentwicklung seiner Klienten und Klientinnen seine ureigene Aufgabe.
Besonders wichtig ist, darauf hinzuweisen, dass der Coach bei Herausforderungen, die seine Zuständigkeiten übersteigen, unbedingt gehalten ist, das Thema bspw. an einen Psychotherapeuten abzugeben. Coaching richtet sich ganz klar an psychisch gesunde Menschen, die freiwillig an der Entwicklung ihrer Persönlichkeit arbeiten wollen.
Genau hierin liegt auch die Chance für ein erfolgreiches Coaching:
Immer wieder kommen wir in unserem Leben an Punkte, an denen wir irgendwie nicht weiterkommen, ja uns in eine Sackgasse manövriert haben. Dann helfen auch nicht die Gespräche mit Familienmitgliedern oder Freunden; alles dreht sich im Kreis und nichts löst sich auf.
In diesem Fall ist es kein Versagen, sich an einen Coach zu wenden; im Gegenteil, es zeugt von besonderer Reife, von Mut und von dem Willen, sich selbst weiterentwickeln zu wollen.
Wenn wir uns auf den Weg machen wollen, unsere Persönlichkeit auf das nächste Level zu bringen, ist Coaching genau die richtige Entscheidung!
Du bist noch nicht sicher, ob gerade Dein Thema überhaupt ein Coaching braucht?
Tatsächlich lassen sich Menschen in allen möglichen Lebenssituationen coachen: Fragen mit einem beruflichen oder privaten Kontext, Fragen, die nur die Entwicklung der eigenen Person betreffen, herausfordernde Situationen, Entscheidungsfragen - alles, wo sich eigene Lösungsversuche als unbefriedigend erweisen und ein Blick von außen vielleicht hilfreich wäre.
Ein Coach begleitet seinen Klienten, er hört aufmerksam zu, er urteilt nicht, sondern bringt Klarheit in Ziele und entwickelt gemeinsam mit dem Coachee dessen eigenen Lösungsschritte.
Dabei kommt er nicht mit vorgefertigten “Rezepten”, sondern regt durch gezielte Fragetechniken oder auch durch bestimmte Interventionen die Selbstreflexion der Kunden und Kundinnen an, um sie so auf ihren Lösungsweg zu bringen.
Die Verantwortung für die Lösung liegt immer beim Klienten - denke an den Gast in der Kutsche; der Coach ist lediglich für den Prozess, also den Weg, zuständig.
Der Coachee kommt freiwillig und ist bereit an sich und seinen Anliegen zu arbeiten, denn er will sein Verhalten verändern und sich weiterentwickeln.
Neben der ziel- und lösungsorientierten Arbeitsweise des Coaches nimmt er bei Bedarf auch das System seines Klienten mit in seine Sitzungen auf. Daher rührt auch der Begriff des systemischen Coaches, der jeden Menschen in einem System agieren sieht, aus dem heraus er handelt, wo Stolpersteine versteckt sind, die es aufzudecken gilt, ebenso wie Ressourcen, die oftmals zur Lösung eines Themas beitragen.
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Außerdem verweise ich an dieser Stelle auf mein Interview mit HalloAugsburg, das ich vor Weihnachten mit der Redaktion führen durfte.
Lass Dich inspirieren und probiere es aus!
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